Wie alles anfing…

Die in das Emsland strömenden Heimatvertriebenen waren zu 75 % evangelisch. Die soziale Not dieser Menschen war groß. Im Emsland gab es bis 1944 drei lutherische Gemeinden: In Lingen seit 1728, in Meppen seit 1842 und in Papenburg seit 1859.

In Meppen nahm sich die Gustav-Adolf-Kirche der christlichen Not der Menschen an.

Daneben entstand der Pfarrbezirk II mit Errichtung einer Pfarrstelle in der heutigen Bethlehemgemeinde am 01.07.1952. Sie umfasst die Evangelischen in der Stadt westlich der Ems mit den Orten Esterfeld, Rühle, Klein und Groß Fullen, Versen, Hüntel, Holthausen, Borken und Hemsen.

Die Gemeinde Osterbrock fiel erst 1954 an die II. Pfarrstelle.


 Die erste Kirche der Gemeinde

Unser Kirchengrundstück liegt im Areal zwischen dem Schullendamm und dem Rühler Sommerweg gegenüber der Gastwirtschaft Kamp. Ursprünglich stand hier eine Ziegelei und eine Mühle mit Sägewerk. Ab 1933 wurden die Betriebe stillgelegt; es entstand ein Reichsarbeitsdienstlager.  Die aus allen Richtungen deutscher Ostgebiete vertriebenen Christen brauchten ein neues Gotteshaus. Dieses konnte wirklich am 1. Advent 1954 fertiggestellt und eingeweiht werden. Die rechtliche Einordnung führte zur Kapellengemeinde mit einem Kapellenvorstand. Herr Walter Sebecke war 12 Jahre lang einziger Vertreter im Gesamtkirchenvorstand der Mutterkirche (Gustav-Adolf-Gemeinde).

Selbständige Gemeinde

Seit dem 01. Januar 1980 gibt es in Meppen zwei lutherische Gemeinden. Der vorher ergangene Beschluss des Kirchenkreisvorstandes wurde vom Landeskirchenamt in Hannnover genehmigt. Auch die Niedersächsische Landesregierung hat der Gründung einer Kirchengemeinde als einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zugestimmt.

Erst in 1982 standen Kirchenvorstandswahlen an. Bis dahin arbeitete ein „Übergangsvorstand“. In vielen Sitzungen plante er den Um- und Erweiterungsbau der Bethlehemkirche. Er setzte ihn in die Wirklichkeit um.

Am 24. Oktober 1981 weihte Bischof Andersen die neue Bethlehemkirche.

Die Bauform der 1. Kirche

Die 1954 errichtete Kirche war rechteckig mit den Maßen 16,35m x 9,66m fast im goldenen Schnitt, am Emsdeich vor der schönen Emsaue. Das hohe, große, etwa 60 ° geneigte Ziegeldach war mit einem Reiter versehen.

Sie bot etwa 120 Gemeindegliedern Platz. Der rote Klinker mit dem hellen Fugenbild gab zwar ein bescheidenes, aber doch ein würdiges Vaterhaus, das mit einfachen Mitteln eine große Wirkung erzielte. Der Bentheimer Architekt Zabel gestaltete das Gebäude.

Mit der Kirche entstand auch ein kleines Pfarrhaus.

Zum Namen „Bethlehemkirche“

Die Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten fanden hier eine neue geistliche Heimat.

Nach Lukas 2 zogen Josef und Maria aus Galiläa, der Stadt Nazareth, nach Bethlehem unter erschwerten Verhältnissen. Sie fanden keinen Platz in der Herberge. Sie lebten nahe den Feldern für die Schafherden. So ist es plausibel, der Kirche diesen Namen zu geben. Von Bethlehem geht die trostvolle Botschaft aus: Gott nimmt Anteil am Los seiner Menschenkinder.

Den Gemeindegliedern ist die Kirche Hoffnung und Zuversicht.

Das Albert-Schweitzer-Haus

Im Frühjahr 1975 gab der Landkreis eine Baracke, die zuvor Jugend-und Sozialamt der Stadt Meppen war und hinter dem Kolpinghaus stand, an die Bethlehemgemeinde weiter.  Die Gemeindeglieder sollten die Baracke selbst ab-und wieder aufbauen und mit einem Klinker verblenden.

Gerd Götz vom Kirchenvorstand nahm sich dieser Aufgabe an, mit ihm  der Bautrupp der Gemeinde , aus dem der spätere Männerkreis der Gemeinde hervorging.  
Es war eine schwere Zeit, aber auch eine Zeit, in der sich die vielen mithelfenden Männer kennenlernten, einander näherkamen und zu einer Gemeinschaft zusammenwuchsen. 

Am 4. Juni 1976 wurde das Albert-Schweitzer-Haus eingeweiht. Eine Mammutaufgabe der Männer, von der wir noch heute profitieren.

Aktuell ist das Dach des Gemeindehauses sanierungsbedürftig, es wurde bereits vor einigen Jahren energetisch saniert und muss nun stabilisiert werden. Dazu ist ein Statikgutachten  in Auftrag gegeben. Das Gemeindehaus kann nur eingeschränkt genutzt werden. Wir sind zuversichtlich, unser Gemeindehaus erneut sanieren zu können.

Die heutige Bethlehemkirche

Das Anwachsen der Gemeindeglieder auf aktuell 2.616 forderte eine Erweiterung. Architekt Buckebrede aus Münster und Meppen legte einen ausgewogenen Plan vor. Vor dem Ostgiebel des vorhandenen Gebäudes legte er den Erweiterungsteil mit der starken Gliederung durch schmale zurückliegende hohe Fenster zwischen hervortretenden Mauerpfeilern. Der östlich angeordnete Chorraum ist durch stufenförmiges Zurücksetzen des Mauerwerkes gegliedert mit schmalen hohen Fenstern. Auffällig ist der eigenwillige Glockenturm mit seinen gradlinigen Konturen, der auch als Treppenflur genutzt wird.

Die erweiterte Kirche bietet 300 Sitzplätze unter Ausnutzung von 2 Emporen – am Glockenturm und am Haupteingang.

Die kupferbekleidete Turmhaube gibt dem Bau einen deutlichen sakralen Charakter und zeigt die traditionelle Verbundenheit. Sie beugt einer Verwechslung mit einem Profanbau vor. Die Konturen der Kirche zeigen Harmonie. Es wird deutlich, dass auch Steine unseren Glauben ein Stück repräsentieren können.

Das Innere der Kirche

Nach dem Eintritt durch die Haupttür folgt ein Flur mit niedriger Decke, von dem die Treppe zur Empore abzweigt und eine zweiflügelige Glastür in den Kirchenraum einlädt. Dieser Eintritt ist der Geburtskirche in Bethlehem nachempfunden, die nur in gebückter Haltung durch eine niedrige Pforte betreten werden kann, als Ort demütiger Anbetung. Der Kirchenraum ist ein hoher, der wie außen bis zur Traufhöhe in Backstein gehalten ist.  Das Dach ist von der unteren Seite mit Tannenholz bis in die Spitze verkleidet. So ergibt sich eine Raumspannung, die auf den Konzentrationspunkt – den Altarraum – führt. Der Raum ist trotz des seitlichen Anbaues nicht gespalten. Die aus Holz erstellten Kniebänke sind naturfarben und geben dem Ganzen einen warmen wohlfühlenden Charakter.

Die Fenster aus dicken Glasstücken zwischen breitem Acryl (Kunststoff) Fugen ohne Symbolik gestaltet.

Die Farbwahl wird zum Altarraum kräftiger. Die südlichen Fenster geben im Gottesdienst durch die wechselnde Sonneneinstrahlung ein warmes Farbspiel.

Der Altarraum nimmt die ganze Breite des Kirchenschiffes ein. Er ist um 2 Treppenauftritte höher als der Kirchenraum. Der Bodenbelag und auch Altar und Kanzel sind aus elfenbeinfarbigem Marmor gestaltet. Die aus Mauerwerk bestehende Stirnseite (östl.) schließt den Raum mit einem großen, naturfarbenen Holzkreuz ab. Das Kreuz ist so angebracht, dass nur eine lineare Seite (also diagonal) die Wand berührt.

Zugeordnet sind auf jeder Seite 3 Kerzenständer mit unterschiedlicher Höhe und gleicher diagonaler Aufstellung.

Die gradlinige, abgetreppte Verjüngung des Raumes wirkt beschützend. Für die Beleuchtung des Altars ist ein abgehängter Lampenkranz ohne Schmuck (es sind nur die milchfarbenen Birnen sichtbar). Der Kranz ist zur Gemeinde hin geöffnet.

Der elfenbeinfarbene Taufstein aus Marmor steht im Schnittpunkt des Anbaues und dem großen Kirchenschiff an der Eckwand.

Auf der westlichen Empore befand sich eine kleine Führerorgel aus dem Jahre 1956. Sie war abgängig. 

Die Gemeinde hat eine neue Orgel mit 12 Registern, 2 Manualen und 1 Pedal in Auftrag gegeben. Diese erklingt seit dem 01.07.2005.

Es wird deutlich, dass der Gottesdienst als Handeln Gottes am Menschen verstanden wird. Zu beachten ist, dass ein Kirchenraum  ein von religiösem Erleben  vieler Menschen erfüllter Raum ist.

Die Außentüren

Haupteingang

die aus Bronzeguss gestaltete Eingangstür zeigt die drei Waisen aus dem Morgenland, wie der Stern sie zum Jesuskind führt. Sie fielen nieder und beteten es an, öffneten ihre Schätze und beschenkten es (Matth. 2, 1 – 12).

Nebeneingang

Dargestellt sind auf der Bronzetür die himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen ein Wohlgefallen.“ (Lukas 2, 11 – 14).

Die Türen wurden gestaltet von Josef Krautwald aus Rheine.

Schlussbetrachtung

Bis heute gilt: Im Emsland bilden die evangelischen Kirchen eine Minderheit. Dies ist historisch bedingt. Bedeutend ist dabei, dass Christen zwar in verschiedenen Konfessionen, aber in demselben Umfeld leben, viel Toleranz üben, sich gegenseitig achten und zuhören.

Der Oberlandeskirchenrat der Landeskirche Hannovers Ernst Kampermann definierte Kirche wie folgt:

Wer eine Kirche aufsucht, betritt einen Raum, der für eine andere Welt steht. Ob man das Heilige sucht, ob man Segen und Gottesnähe sucht oder schlicht Ruhe, ob ästhetische Motive im Vordergrund stehenimmer spricht der Raum: Durch seine Architektur, seine Geschichte, seine Kunst, seine Liturgie. Kirchen sind Orte, die Sinn eröffnen und zum Leben helfen können, Orte der Gastfreundschaft und Zuflucht. Sie sind Räume, die Glauben symbolisieren, Erinnerungen wach halten, Zukunft denkbar werden lassen, Beziehungen ermöglichen: zu sich selbst, zur Welt, zu Gott!“

Der aktuell vorliegende Text wurde gekürzt, ergänzt und den heutigen Begebenheiten angepasst. Er ist einem Vortrag vom 27. März 2004 in der Gustav-Adolf-Kirche entnommen.

Ein Pfarrbüro im Wandel der Zeit

Im Jahre 1954 wurde die Bethlehemkirche geweiht, jedoch war die heutige Bethlehemgemeinde noch Teil der Gustav-Adolf-Gemeinde, und die Gemeindebürotätigkeiten wurden vom dortigen Pfarrbüro erledigt. Da jedoch die Gemeindegliederzahlen stetig wuchsen, beschloss das Landeskirchenamt Hannover, dass die Bethlehemgemeinde eigenständig werden sollte. Am 1. Januar 1980 war es dann so weit, und die Bethlehemgemeinde bekam ein eigenes Pfarrbüro. „Seitdem laufen hier“ – wie es in der Festschrift von 1984 so schön heißt – „die Fäden unseres Gemeindelebens zusammen.“

Doch während Gertraude Müller, die von Januar 1980 bis Juni 1994 als erste Bethlehem-Pfarrsekretärin tätig war, den Schriftverkehr noch mit der manuellen Schreibmaschine erledigen musste, wurde während der Dienstzeit von Ursula Zastrau, die im Juli 1994 die Nachfolge von Frau Müller übernahm, bereits der erste PC eingeführt, und seit 2006 ist das Pfarrbüro per Internet „mit der Welt verbunden.“

Anfang 2014 wurde das Büro dann rundum erneuert und entspricht mit seiner modernen „Schreiblandschaft“ plus integrierter Gästeecke, in der die Gemeindeglieder mit ihren verschiedenen Anliegen gerne empfangen werden, den heutigen Vorstellungen von einem zeitgemäßen Pfarrbüro.

Ulrike Lübbers


Sie erreichen unser Pfarrbüro zu den Öffnungszeiten:
Mo., Di., Fr. von 9.00 bis 12 Uhr
Do. von 15 bis 17 Uhr
Telefon: 0 59 31 – 12 467
oder schreiben uns eine kurze Nachricht. Wir melden uns dann bei Ihnen.
E-Mail: pfarrbuero@bethlehemgemeinde-meppen.de

Schon wieder geht ein Jahr zu Ende

Liebe Gemeindeglieder,

man mag es kaum glauben: Schon wieder geht ein Jahr zu Ende. Psychologen denken seit langem darüber nach, warum wir mit zunehmendem Lebensalter immer mehr das Gefühl haben, dass die Zeit so schnell dahinrast. So liegt auch das wunderschöne Sommerfest der Bethlehemgemeinde tatsächlich schon wieder 4 Monate zurück. Auch für die Bethlehem-Stiftung war dieser 19. August zweifellos ein Erfolg. Unser Stand mit Informationsmaterial wurde rege besucht, und vor allem das erstmals eingesetzte Glücksrad zog nicht nur viele neugierige Blicke auf sich. Jung und Alt fühlte sich vielmehr zur Teilnahme herausgefordert und sorgte damit für einen guten Zweck, nämlich eine stattliche Zustiftung. Nochmals herzlichen Dank dafür! Die Stiftung hatte für die Glücksrad-Teilnehmer interessante Preise bereitgestellt, die so manchen Gewinner überrascht und erfreut haben dürften. Auch für das kommende Jahr 2019 haben wir inzwischen so manche Idee gesammelt, wie wir dann unser 10jähriges Jubiläum zu einer gelungenen Attraktion im Rahmen des Sommerfestes machen können. Lassen Sie sich überraschen…

Ein weitere Blick in die unmittelbare Zukunft: Schon mehrfach habe ich Ihnen geschildert, dass die anhaltend niedrige Zinssituation an den Finanzmärkten auch für die Bethlehem-Stiftung eine schwierige Herausforderung darstellt. In den vergangenen Jahren hatten wir glücklicher Weise noch so manche besser verzinste Anlage getätigt, die noch bis ins Jahr 2018 hinein für höhere Erträge gesorgt hat. Dies ermöglicht der Stiftung, nunmehr dringend anstehende Renovierungsarbeiten in unserer Gemeinde finanziell zu unterstützen. So sollen notwendige Elektro- und Trockenbauarbeiten auf dem Dachboden des Gemeindehauses bezahlt werden. Schließlich sind Pflasterarbeiten auf dem Grundstück der Bethlehemkirche und des Pfarrhauses zu erledigen. Und das Dach der Bodelschwingh-Kapelle in Osterbrock ist dringend zu stabilisieren…

Sie merken schon: Ihre Bethlehem-Stiftung macht sich bezahlt! Vergessen Sie das bitte auch im neuen Jahr nicht und unterstützen Sie uns deshalb weiter mit Ihren Zustiftungen. Die Stiftung steht für die Zukunft Ihrer Bethelehmgemeinde. Und die Zukunft ist nicht mehr weit, denn die Zeit rast dahin…

Herzliche Grüße und ein frohes Weihnachtsfest!

Ihr
Dr. Martin van der Ven

Der Kirchenvorstand

„Jede Kirchengemeinde muss einen Kirchenvorstand haben. Was so lapidar daherkommt, ist ein grundlegender Satz unserer Kirchenverfassung und unserer Kirchengemeindeordnung.“*

“Vor ungefähr 90 Jahren wurde Ehrenamtlichen die Verantwortung für die Gemeinden übertragen. „Der Kirchenvorstand – ein Gremium, das aus gewählten und berufenen Ehrenamtlichen besteht – leitet gemeinsam mit dem Pfarramt die Kirchengemeinde. Diese Aufgabe umfasst die Ordnung der Gottesdienste, die Vermögensverwaltung und die Personalverantwortung; Gemeindegruppen, Diakonie und Konfirmandenunterricht gehören ebenfalls dazu.“*

In den vergangenen 60 Jahren hat es immer auch Frauen und Männer in Meppen gegeben, die sich dieser Verantwortung gestellt haben. 

Seit dem 01.01.1980 gibt es in Meppen zwei Ev.-lutherische Kirchengemeinden. Seinerzeit beschloss der Gesamtkirchenvorstand die Teilung der Gemeinden in die Gustav-Adolf-Kirchengemeinde und in die Betlehemgemeinde.

In die Amtszeiten der folgenden Kirchenvorstände in unserer Gemeinde fielen so schwerwiegende Entscheidungen wie der Um- und Erweiterungsbau des Gotteshauses, die Schließung des Kindergartens in der Eschstraße, Neubau und Verwaltung des Philipp-Melanchthon-Hauses und später dessen Verkauf und die Gründung der Bethlehemstiftung.

Als Pastor Roth, als Amtsinhaber automatisch Mitglied des Kirchenvorstandes, 2006 in den Ruhestand ging, folgte das Ehepaar Kerstin und Martin Häusler als neue Amtsinhaber. Beide förderten den  Stiftungsgedanken, deren Gründung am Erntedanktag 2009 gefeiert werden konnte. Mit Jahresbeginn 2010 verabschiedeten sich Häuslers aus unserer Gemeinde, um neue Aufgaben als Gemeindepastoren in Hannover- Linden zu übernehmen.

Während der Vakanzzeit von Februar 2010 bis Januar 2012 oblag dem Kirchenvorstand, allen voran der Vorsitzenden Frau Charlotte Stellmacher, die gesamte Organisation der Gottesdienste und des Gemeindelebens. Mitglied des Kirchenvorstandes war als Haupt-Vakanzvertreter Pastor Ulrike Hirndorf.

Am 01.02.2012 erfolgte die Wiederbesetzung der pfarramtlichen Planstelle mit Frau Pastorin Mirjam Valerius, die bis zu ihrem Weggang zum 01.01.2016  die Leitung des Kirchenvorstands innehatte.

Vom 01.01.2016 bis zum 30.09.2016 leitete erneut Pastor Ulrich Hirndorf den Kirchenvorstand als Vakanzvertreter.

Ein erneuter Wechsel im Pfarramt erfolgte zum 01.10.2016 mit der Wiederbesezung der pfarramtlichen Planstelle durch Pastor Achim Heldt, der bis heute als gewählter Vorsitzender dem Kirchenvorstand unserer Gemeinde angehört.

Der jetzige Kirchenvorstand, der aus den Wahlen im März 2018 hervorging, hat folgende Mitglieder: der Vorsitzende Pastor Achim Heldt, Stellvertreterin Hiltrud Ahrens, Antje Höbel, die für den ausgeschiedenen Fritz-Georg Schnorr nachrückte, Antje Middelberg, Swetlana Grune, Beate Rollwage, Nicole Strecker, Dietmar Silbernagel, Wilfried Pedd und Ulrike van der Ven.

Wir alle zusammen wollen zum Wohle der Gemeinde wirken, aber auch versuchen, Neues auszuprobieren und umzusetzen. So wie bei der Einführung in unser Amt im Juni 2018 sagen  wir auch hier: „Ja, mit Gottes Hilfe.“

*Zitat aus: Handbuch für Kirchenvorstände, herausgegeben vom Haus Kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche.

Rechenschaftsbericht der Bethlehemstiftung 2017

Liebe Gemeindeglieder,

es ist zu einer Tradition geworden, dass wir im Frühsommer unser Stifterfest feiern. Dabei wird jedes Mal auch der Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Jahr vorgestellt. Auch in diesem Jahr referierte Herr Dieter Engemann, dessen Bericht hier mit kleinen Kürzungen wiedergegeben wird:

„ Die Entwicklung der Stiftung kann sich auch im Jahr 2017 sehen lassen, die Gemeinde hat wieder von den Erträgen der Stiftung profitiert.

Mit Stand vom Dezember 2017 beträgt das Stiftungskapital 921.000,- €. Davon sind angelegt bei verschiedenen Landesbanken 765.000,- €, sowie 25.000,- € zweckgebunden, u.a. für unseren Jugenddiakon Herrn Krieger. 131.000,- € waren als liquide Mittel vorhanden. Der hohe Betrag der liquiden Mittel erklärt sich aus der vorzeitigen Kündigung einer Geldanlage über 50.000,- € von der Bayrischen Landesbank im Dezember 2017, aufgrund für die Bank ungünstig hoher Zinsen, aber zinsgünstig für unsere Stiftung.

Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen wurden im letzten Jahr keine neuen Geldanlagen abgeschlossen und auf das Jahr 2018 verschoben. Die geänderte Satzung unserer Stiftung erlaubt in begrenztem Umfang eine renditestärkere Anlage.

Zur Erinnerung: Der Kapitalstock von angelegtem Geld bleibt unverändert bestehen und wird nicht angerührt. Das Geld abgelaufener Verträge wird immer wieder neu angelegt, und nur die Zinserträge aus diesem Kapitalstock stehen der Gemeinde zur Verfügung.

Dieses Geld macht die Gemeinde ein großes Stück zukunftssicher, es ist sozusagen ein Geschenk an die nachfolgende Generation mit der Verpflichtung, den Gedanken der Stiftung weiterzuentwickeln.

Wie hoch waren nun die Zustiftungen im vergangenen Jahr?
Der Stiftung wurden 16.116,51 € zugeführt, im Jahr davor waren es 14.652,- €, eine erfreuliche Steigerung.

Es gibt 30 Dauerzustifter und 20 Einzelzustifter.Ein wenig Sorgen bereitet uns die zurückgegangene Zahl der Dauerzustifter. Gerade diese sind eine zuverlässige und berechenbare Basis, um die Stiftung weiterzuentwickeln. Gleichzeitig können dadurch die Zinserträge gesteigert werden, um wenigstens die Inflationsrate auszugleichen. Sofern Sie nicht zu diesem Kreis gehören, überlegen Sie doch einmal, ob es nicht möglich ist, 5,- oder 10,- € monatlich zu stiften. Ein kleiner Betrag fällt monatlich kaum auf, aber er hilft der Stiftung enorm.

Unterstützt wurde die Stiftung aber auch durch die Kollekten bei einigen Trauerfeiern und Hochzeiten. Weiter gab es Erlöse aus dem Lutherfest, dem Konzert des Vocalensembles und durch die Nikolausfeier. Vor allem der Männerkreis trägt immer wieder zum Erfolg der Stiftung bei. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Zustiftern ganz herzlich bedanken, die bereit sind, den Gedanken der Stiftung weiterzutragen. Herzlichen Dank, und bleiben Sie der Bethlehem-Stiftung weiterhin treu.

Im vergangenen Jahr wurden 22.909,94 € an Zinsen ausgeschüttet. (22.390,- € in 2016)
Wir verdanken diesen Ertrag den höheren Zinsen aus noch bestehenden älteren Verträgen, die leider demnächst auslaufen.

Und nicht zu vergessen: Die Inflationsrate beträgt über das Jahr gesehen ca. 1,5 %, so dass inflationsbedingt bei Neuanlagen ein Zinssatz von netto ca. 1% verbleibt. Neuanlagen in der bisherigen Form bringen ca. 0,5% Ertrag.

Die Satzung der Stiftung verlangte bisher, das Geld in mündelsicheren festverzinslichen Wertpapieren anzulegen. Dies bedeutet eine gesicherte Auszahlung der angelegten Beträge plus Zinsertrag.

Aufgrund der niedrigen Zinsen und schleichenden Geldentwertung – 0,5 % Anlage gegen ca. 1,5 % Inflation – gab es Überlegungen, einen Strategiewechsel vorzunehmen.

Die Landeskirche Hannovers bestätigte uns, dass andere kirchliche Stiftungen ähnlich denken und bereits gehandelt haben. In der Landeskirche gibt es über 400 kirchliche Stiftungen.

Herr Reiners von der Sparkasse Emsland empfahl daher einen Strategiewechsel mit einer Aktienbeimischung von max. 30% des Vermögens. Nach Zustimmung des Kirchenvorstandes und Information der Gemeinde wurde bei der Landeskirche Hannovers ein Antrag auf Satzungsänderung gestellt. Dieser wurde mit Schreiben vom 22. November 2017 genehmigt. Die Landeskirche bestätigt damit, dass Stiftungen trotz niedriger Zinsen am Kapitalmarkt handlungsfähig bleiben müssen.

Konkret wurde § 4 der Stiftungssatzung wie folgt geändert:
„Das Stiftungskapital mit einer Quote von maximal 30% des gesamten Anlagevermögens kann auch in anderen Anlageformen als festverzinslichen, mündelsicheren Wertpapieren angelegt werden. Bei dieser Anlageform ist mit Blick auf den Stiftungszweck, für den die Leistungskraft der Stiftung zu erhalten ist, das Stiftungsvermögen unter dem Gesichtspunkt eines sinnvollen Verhältnisses zwischen Sicherheit, Rentabilität und Flexibilität sicher und Ertrag bringend anzulegen.“

So wurden in diesem Jahr 40.000,- € aufgrund der geänderten Satzung und nach intensiver Beratung durch die Sparkasse Emsland erstmals in dieser Form neu angelegt (als Aktien-Anleihe).

Zu den Ausgaben: Auch im Jahr 2017 stand die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit durch Herrn Philip Krieger an erster Stelle. Hier finanzierte die Stiftung ein Viertel der Stelle pro Jahr. Mit der Bonifizierung des Kirchenkreises steht der Bethlehemgemeinde eine halbe Stelle zur Verfügung. Jeweils ein weiteres Viertel entfällt auf die Gemeinden Twist und Dalum.

Die Ausgaben im Einzelnen:

  • Personal- und Sachkosten 13.428,45 €
  • Sachkosten Herr Krieger 600,- €
  • Ausgaben Stifterfest ( Getränke, Kuchen) 149,38 €
  • Porto Spendenbescheinigungen 23,80 €
  • Porto Dialogpost 160,44 € (Summe Porto insgesamt 184,24 €)
  • Nikolaustüten 253,33 €
  • Ausgaben Lutherfest 97,27 €
  • Zweckgebundene Rücklage 5.000,- €
  • Werbeetiketten 234,33 €
  • Kostenpauschale Büro 55,- €
  • Zuschuss Freizeit Südtirol 400,- €
  • Rosen für Vocalensemble & Geschenke & Geburtstage, Mitarbeiter 230,- €
  • Gutscheine Weihnachten 40,- €

Das verbleibende Restguthaben aus der Differenz zu Ausgaben und Zinserträgen fließt automatisch in das nächste Jahr als sogenannter Mittelvortrag und wird dort ausgegeben.

Der neue Flyer für unsere Stiftung wurde von der Sparkasse Emsland gesponsert. Ebenso fand sich ein Sponsor für die Plakatwerbung des Vocalensembles sowie für die Lose des Lutherfestes. Zahlreiche Bücher und andere Artikel wurden gespendet, deren Verkaufserlös auf dem Lutherfest der Stiftung zufloss.

Wie geht es künftig weiter?
Die Bethlehem-Stiftung entwickelt sich weiter; sie reagiert auf Veränderungen, wie die durchgeführte Satzungsänderung zeigt. Damit arbeitet die Stiftung nachhaltig, über den Tag hinaus, langfristig und auch für die nächste Generation.

Und nun die gute Nachricht, die Sie sicher bereits kennen: Zum 1. Juli letzten Jahres hat die Landeskirche ein neues Bonifizierungsprogramm aufgelegt, für zwei Jahre, bis zum 30. Juni 2019. „Aus 3 mach 4“, d.h. für drei Euro gibt die Landeskirche einen Euro dazu, für 30 Euro gibt es zehn Euro usw. Wo gibt es in der heutigen Zeit eine solch hohe Rendite?

Ergreifen Sie diese großartige Chance, haben Sie Mut für die Erteilung eines Dauerauftrages oder auch für eine einzelne Zustiftung.

Jeder Euro trägt dazu bei, dass das Stiftungskapital weiter wächst. Ihre Zustiftung selbst bleibt „auf ewig“ erhalten, und auch die künftige Generation kann Gutes tun für die Gemeinde, für die Kinder- und Jugendarbeit, für Projekte wie z.B. den Pavillon im Pfarrgarten, für die zahlreichen Aktivitäten in unserer Gemeinde. Die Stiftung gehört Ihnen allen, der gesamten Bethlehemgemeinde. Helfen Sie mit, dass die Bethlehemgemeinde zukunftssicher und stark bleibt. Helfen Sie mit, den Stiftungsgedanken in die Tat umzusetzen.“

Sie sehen also: Die Stiftung entwickelt sich zum Vorteil für unsere Bethlehemgemeinde. Wollen Sie nicht künftig auch mithelfen? Das Kuratorium sucht noch neue (assoziierte) Mitglieder. Sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen uns über jeden Interessenten!

Herzliche Grüße
Ihr
Dr. Martin van der Ven

Satzungsänderung

Liebe Gemeindeglieder,

ich habe Ihnen in den vergangenen Jahren ja schon öfter über das Dilemma mit den niedrigen Zinsen berichtet. Zur Ihrer Erinnerung: Das Grundkapital einer Stiftung kann nicht für laufende Ausgaben verwendet werden, sondern soll dauerhaft immer wieder für Zinserträge sorgen, die dann im Sinne der Stiftungssatzung ausgegeben werden dürfen, in unserem Fall vor allem für die Jugendarbeit, aber auch für bauliche Zwecke der Gemeinde.

Nun überlegen Sie bitte am konkreten Beispiel, wie viel oder besser wie wenig das gegenwärtig überhaupt ausmacht. Bei einem Stiftungskapital von 1 Million Euro erhalten Sie unter den gegenwärtigen Bedingungen am Kapitalmarkt (Zinssatz günstigenfalls 1%) jährlich rund 10.000 € an Zinsen. Das ist in unserem Fall viel zu wenig, um sich effektiv an der Finanzierung der Diakonstelle für Herrn Philip Krieger beteiligen zu können. Trotz eigens erfolgter finanzieller Rückstellungen wäre damit seine Stelle in den schon in den nächsten Jahren klar gefährdet. Am 3. August 2017 wurde in einer Sondersitzung des Kuratoriums gemeinsam mit dem Kirchenvorstand über diese Situation diskutiert, und Herr Reiners von der Sparkasse Emsland referierte aus seiner Sicht zu eventuell notwendigen Schritten.

Die Bethlehem-Stiftung hat sich daraufhin nach monatelanger Diskussion entschlossen, eine Anpassung der Satzung vorzunehmen. Mit sehr großer Mehrheit haben das Kuratorium und der Kirchenvorstand für folgende Änderung beschlossen, die inzwischen von der Evangelischen Landeskirche Hannovers akzeptiert wurde. Künftig kann das Stiftungskapital mit einer Quote von maximal 30 % des gesamten Anlagevermögens auch in anderen Anlageformen als fest verzinsliche, mündelsichere Wertpapiere angelegt werden. Hierbei ist ein sinnvolles Verhältnis zwischen Sicherheit (Festlegung des akzeptierten Risikos), Rentabilität (Festlegung der erwarteten Rendite) und Flexibilität anzustreben. Entsprechend sollen Anlageformen gewählt werde, die neben einem hohen Maß an Sicherheit gleichzeitig eine optimierte Rendite und eine planbare Ertragsausschüttung ermöglichen. Konkret geht es dabei um renditestärkere Aktienanlagen, Mischfonds, ETF und Immobilienanlagen. Mit Herrn Reiners von der Sparkasse Emsland wurde vereinbart, dabei keine Anlagen zu berücksichtigen, die beispielsweise mit Rüstungsgütern oder Kinderarbeit “wirtschaften”, da dies unseren ethischen und religiösen Grundsätzen widerspricht.

Mit diesem Beschluss stellt sich unsere Bethlehem-Stiftung in eine Reihe mit zahllosen anderen Stiftungen auch im kirchlichen Bereich und rüstet sich damit noch besser für zukünftige Aufgaben. Am 03.12.2017 wurde direkt im Anschluss an den Gottesdienst eine Informationsveranstaltung für alle Zustifter angeboten. Hier standen insbesondere Frau van der Ven, Herr Kerperin und Frau Funke bereits Rede und Antwort. Sollten Sie zu der Satzungsänderung noch ergänzende Fragen haben oder detailliertere Auskünfte wünschen, stehen Ihnen alle Kuratoriumsmitglieder gern zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Ihr

Dr. Martin van der Ven